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Josefh Delleg Malerei und Installation 25. April bis 24. Mai 2025

Zur Eröffnung der Ausstellung Josefh Delleg „Zeit–Spur“, Kunstverein Viernheim, 25.04.2025

In orientierungslosen Zeiten – in Zeiten wie diesen also – sind zwei Institutionen besonders gefragt: Comedy und Kunst. Erstere verstopft die Fernseh-Kanäle, letztere macht sich eher rar in Museen und Ausstellungen. Allerdings haben die Künstlerinnen und Künstler dort nicht viel zu lachen. Einerseits finden sie sich als vermeintlich moralische Instanzen zu Stellungnahmen aufgefordert, andererseits mit Regelwerken der politischen Korrektheit traktiert, die ihre Aussagemöglichkeiten kanalisieren wollen. Indem die künstlerische Praxis ihren schleichenden gesellschaftlichen Bedeutungsschwund durch ihr Einmischen in die politische Praxis – oder gar als politische Praxis – zu kompensieren sucht, wird sie von eben dieser in ihre Schranken gewiesen. (Und dies gilt auch für die Institutionen, die sie ausstellen.)

In dieser problematischen Konstellation hat sich Josefh Delleg, seit jeher mit Mut und Geschick bewegt. Das liegt sicherlich auch daran, dass er einerseits gegenüber den Bedenklichkeiten des Zeitgeschehens mit wachem Verantwortungsbewusstsein nie ein Blatt vor den Mund genommen hat, andererseits sich aber stets so auszudrücken verstand, dass seine visuellen Argumentationen vom jeweils konkreten Problemfeld, an dem sie sich festmachen, ins Allgemeine oder aber ins Individuell-Persönliche verweisen.

Bei dieser Gratwanderung hat sich Josefh Delleg während der letzten Jahre in einer Vielfalt visueller Methoden artikuliert: Zeichnung und Druckgrafik, Malerei und bevorzugt Installation und Rauminszenierung gehören zu seinen künstlerischen Ausdrucksmitteln. Diese Vielfalt spiegelt auch unsere Ausstellung. Durch die unterschiedlichen Medien und Entstehungszeiten der Arbeiten gewinnt diese Werkzusammenstellung den Charakter einer knappen Retrospektive, einer visuellen Biografie anhand ausgewählter Positionen: Kreative Spuren sind zu sehen, die Josefh Delleg im Laufe der Zeit in der Kunstwelt hinterlassen hat.

Wenngleich diese kritischen Interventionen oftmals in der Vergangenheit wurzeln, so sind sie doch stets gegenwartstauglich. Ihr Blickwinkel reicht von der Unheilsgeschichte des 20. Jahrhunderts bis zu der unserer Gegenwart. Die Zeit, die zurzeit wieder einmal aus den Fugen zu sein scheint, hinterlässt ihre Spuren: in der Welt, in der Kunst und in der Ausstellung – und nicht zuletzt auch im Künstler selbst, der sie jedoch ästhetisch zu transformieren vermag.

Nicht in jedem Fall sind die Bilder, die er dafür findet, so unmittelbar – und karikaturistisch angehaucht – wie der aktuelle Kommentar zur Keule jenes neuen Despoten, der sich damit zum Weltenherrscher aufschwingt: mit dem Schlag- und Taktstock des globalen Zeitgeistes, dem Szepter selbsternannter Machtvollkommenheit, das unter dem Deckmantel des christlichen Fundamentalismus zur Knute wird: das Männlichkeitssymbol als der Hebel, um die Welt aus den Angeln zu heben. Doch wenn allenthalben Fake News als Wahrheiten eingebläut werden und (wie es bei Kafka heißt) die „Lüge zur Weltordnung gemacht wird“, ist es höchste Zeit für die Kunst, ihre Verantwortung als Korrektiv (oder zumindest als Sand im Getriebe der Unvernunft) in Anspruch zu nehmen. Denn Baseballschläger-Land ist überall: Auch hierzulande ist das Hilfsmittel rasch zur Hand, wenn es darum geht, den eigenen Ansichten über unpassende Meinungen und Menschen Nachdruck zu verleihen.

Subtiler verläuft die Argumentation, wenn Josefh Delleg einem weniger brachialen, wenngleich nicht weniger politischen Thema auf die Spur kommt. Gespür für das, was der Zeit nottut, beweist der Künstler nämlich auch bei den beiden Bildern, die im Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart mit anderen Sportarten als der des Schlagball-Präsidenten ein Grundprinzip seiner künstlerischen Arbeit sichtbar machen: Serielles Handeln, die Wiederkehr des Gleichen, Abläufe in getaktetem Geschehen – das sind die dynamischen Komponenten, die seit jeher den Projekten Josefh Dellegs zugrunde liegen. Und dieses Konzept des Additiven, der Repetition, der Multiplikation von Elementen und des dauerhaften Wandels im Stabilen durchzieht auch das Bildkonzept jenes Diptychons, das die im olympischen Großspektakel inszenierte Leibeserziehung als Indienstnahme des vermeintlich selbstzweckhaften Exerzierens für ganz andere Ziele als die des fairen Höher-Schneller-Weiter entlarvt. Denn die Repetition von Routinen und Konventionen, die unser aller Alltagsleben absichern, kommt im Sport besonders zur Anwendung. Doch zur staatskonformen Großveranstaltung mutiert, ist der Wettstreit, der die ausdauernde Einübung normierter Bewegungsabläufe von funktionaler Regelmäßigkeit und maschinenhafte Körperertüchtigung zwecks permanenter Fremd- und Selbstüberbietung zur Voraussetzung hat, seit jeher des Ersatz-Krieges, des Kriegsersatzes verdächtig. Als Instrumentalisierung der Massen dient olympische Diszipliniertheit einerseits der Ablenkung (im Sinne von „Brot und Spiele“), andererseits der Hinlenkung (im Sinne von „Sportpalastrede“) auf die Ziele einer aggressiven Politik.

Leni Riefenstahls Bild gewordene – und von Josefh Delleg als Bild aufgegriffene – Trainingserfolge des Jahres 1936 belegen, wie die Politisierung des Sports und die Ästhetisierung der Politik mit der Konditionierung auf Rassenideal und Normkörper in der Katastrophe münden. Gleichschaltung zum Ornament der Masse und Unterordnung unter den Befehl eines Regelwerks sind damals wie heute Ideale autoritärer Herrschaft.

„Und schon wieder tanzen sie“, nennt Josefh Delleg den Tanz um die goldene Medaille. In der Wiederholung der sportiven Elemente und Prozesse liegt letztlich die Wiederholung der Geschichte mit der offensichtlichen Unmöglichkeit des Ausbrechens aus den Zwangsstrukturen des kollektiven Agierens.

Zugleich aber zeigt das Bildschema der Entindividualisierung, der Reduzierung der Einzelnen auf ein anonymes Rädchen im Getriebe einer perfekten Ordnung seine Gefährdung. Denn wenn nur eines der Elemente den Mut aufbrächte, würde sein Aus-der-Reihe-Tanzen das gesamte Ordnungsgefüge ins Chaos stürzen.

Derselbe fatale Rhythmus aber, dem damals die Begleitmusik in den Abgrund unterlag, ist heute wieder unüberhörbar. Schon wieder wird getanzt auf dem Vulkan: im Gleichtakt, in Reih und Glied, in jenem Rhythmus, der Josefh Delleg seit jeher thematisch umtreibt.

Und nicht fern von den Riefenstahl‘schen Standards sind die gegenwärtig in den sogenannten sozialen Medien grassierenden Körper-Bilder, die ebenfalls die Puppen sämtlichen Geschlechts tanzen lassen, um ihre künstlichen Ideale zur Nachahmung zu empfehlen.

Die Zeit-Spuren, denen sich Josefh Delleg in dieser Werkzusammenstellung annimmt, sind also auch die Spuren des Bösen (so eine frühere Titel-Formulierung): sind die Folgen des Handels von Autokraten, Demagogen und Manipulatoren. Und genau dies ist auch das Thema jener Bodeninstallation, die hier das Zentrum bildet: „Killing Fields“ zeigt die flächendeckende Barbarisierung der heutigen Zivilisation nach gleichbleibendem Muster: zeigt jenen Strom widerstreitender Nationalismen, der sich unaufhaltsam über den Erdboden ergießt, wo er täglich neue geografische, ethnische, weltanschauliche Identitäten gebiert, die mit ihren Flaggen-Erfindungen aus Kreuzen und Runen, Sternen und Streifen, halben Monden und ganzen Sonnen ihr politisches und religiöses Selbstverständnis artikulieren. Der Künstler hat sie hundertfach phantasievoll nachempfunden: in einer Flut eigener Entwürfe für jene emotional besetzten Stofffetzen und Gemeinsamkeit stiftenden Signaturen, hinter denen man sich verbergen, denen man hinterhermarschieren kann. Der Boden ist ausgelegt mit hypothetischen Vorschlägen solcher Logos, mit deren Hilfe sich die Menschheit unter dem Vorwand völkischer Zugehörigkeit die Erde aufteilt – nie genügend Lebensraum, nie genügend Menschen.

Stück für Stück entrollt „Killing Fields“ jenen unendlich ausufernden Teppich aus Untaten, geknüpft aus autoritären Ansprüchen, die schon immer – und gegenwärtig ganz besonders – den Globus überziehen: Paraden von Hoheitszeichen, Embleme jener territorialen Machtausübungen und Dominanzstrategien, die zu Expansion und Besetzung neigen. Auf dem Vormarsch befindet sich das Dekor der Tyrannen und Despoten, die ihre Absichten hinter buntem Flitter verbergen und ihre Opfer gern unter den Teppich kehren. Wo fiktive Flaggen imaginärer Staaten ein fröhliches Muster entfalten, regieren die Symbole geistiger Besitzansprüche und mentaler Übergriffigkeiten: all jener einander ausschließender, sich bekriegender Ideologien, oder – schlimmer noch – Religionen und Theologien jeglicher Couleur. Es sind die unendlich vielfältigen, aber immer ähnlichen totalitären Konzepte, die (in Umkehrung des mephistophelischen Dilemmas) stets das Beste verheißen und doch das Übel produzieren.

Im Zentrum des Ornaments wartet daher nicht der paradiesische Garten des orientalischen Teppich-Konzepts, sondern eine humanitäre Katastrophenzone, in der die kulturelle Vielfalt des prächtigen Gebildes umschlägt in ein Areal des Schreckens: in einen Friedhof des Unfriedens. Was da am Boden liegt, deutet nicht zuletzt auch auf die textilen Staats-Insignien, die in allen Teilen der Erde vom Volkszorn mit Füßen getreten, verbrannt oder auf andere Weise geschändet werden: Drohgebärden und Ersatzhandlungen als vermeintliche Gesten der Stärke, in Wahrheit doch nur Aktionismus aus Hilflosigkeit.

Ausgangspunkt und Motivation für das aufwändige Werk war die Ermordung der 22-jährigen Jina Mahsa Amini im Jahr 2022 durch das Regime in Teheran – wegen unziemlicher Bekleidung. Daraus resultierte die Vorstellung eines persischen Teppichs, der trotz seiner Prächtigkeit zugleich die Schrecken des menschenverachtenden Herrschaftssystems ausdrücken sollte.

Wie dieser Teppich expandierte, sich vom Iran in die Hölle des kambodschanischen Massenmordens der 1970erJahre, jenen „Killing Fields“ der Roten Khmer ausweitete und schließlich an globale Zustände anknüpfte, das sehen wir hier – zusammen mit seinem Erweiterungsbau, einer Art provisorischer Architektur: einem leuchtenden Lattenverschlag, einer lichten Katakombe, welche die bleichen Schädel nicht mehr halten kann, so dass sie daraus hervorquellen und ihrer notdürftigen Behausung entwandern. „Killing Fields“: Das sind jene Felder, die ihre Totenreste wie Trophäen aufsammeln, um sie in Depots zur Schau zu stellen, bis diese ihren Inhalt nicht mehr fassen und ihn ausspeien. Das Beinhaus entlässt seine Reliquien für eine knöcherne Botschaft an eine Zeit, deren Kopfjäger rund um den Globus rastlos damit beschäftigt sind, jene makabren Vanitas-Objekte hervorzubringen: ein materielles Menetekel, hinbuchstabiert mit dem, was von den Opfern der Machthaber übrig blieb.

Die Bodenarbeit Josefh Dellegs – der die Ikonografie und Ästhetik des Totenkopfes bereits in früheren Kunstprojekten eingesetzt und auf Wirksamkeit überprüft hat – erweist sich vielfältigen Assoziationen gegenüber offen: möglicherweise auch solchen, an die der Künstler zunächst gar nicht gedacht haben mag. Vorstellbar wäre daher auch die Inszenierung jenes chinesischen Kaisers, der sich und sein Mausoleum durch den Aufmarsch einer Terrakotta-Armee zu schützen suchte. Die begrabenen – und wieder ausgegrabenen – Krieger der zeitlosen chinesischen Armee und die zeitlose Armee der ausgegrabenen Totenköpfe Josefh Dellegs gleichen einander: Während die erstarrt stammstehenden Uniformierten so tun, als hätten sie ihre Mission noch vor sich, haben sie die Aktivisten der „Killing Fields“ bereits hinter sich. Dennoch rücken sie von dem strahlenden Mausoleum vor, als wären sie noch am Leben: uniformiert auch in diesem finalen Stadium: „Soldaten sehn sich alle gleich / lebendig und als Leich“, sang Wolf Biermann 1965.

Der Tod ist also nicht nur ein Meister aus Deutschland, sondern auch aus vielen anderen Landstrichen: „Killing Fields“ sind heutzutage überall – an Land, aber auch auf dem Wasser. Das Mittelmeer ist gegenwärtig jene Zone, deren Opfer nicht säuberlich sortiert eingelagert werden können, sondern spurlos versinken, unsichtbar – und wohl auch folgenlos – im Mahlstrom der Geschichte. Die Zeichnungen mit dem Titel „Koordinaten“ liefern konkrete Hinweise auf Orte solchen Geschehens.

Spuren des Bösen entdeckt der Künstler aber nicht nur im Umgang der Menschen miteinander, sondern auch mit der Tierwelt. Eingepasst in diese Zeit-Spuren mit ihren Praktiken des Bösartigen findet sich auch das Theater des Stierkampfs, jener grausamen Folklore, die – ihrer mythischen Überhöhungen durch Prominenzen von Literatur und bildender Kunst zum Trotz – als nationales Volksvergnügen woanders als in seiner Ursprungsregion nur Abscheu und Entsetzen auslösen kann. Die blutige Tradition wird – Hemingway hin, Picasso her – in Josefh Dellegs Farblithographie als ein flammendes Massaker ins Bild gesetzt.

Und dann ist da noch im angrenzenden Raum jene Video-Installation, die in einem nochmals anderen Medium mit nochmals anderem Tonfall die Zeit und ihre Spuren aufgreift: „Luft! Luft! Mir erstickt das Herz!“Auch dieses Bewegtbild fügt sich ein in die Leitmotivik der Ausstellung: Auch hier sind andauernde Aktivität und permanente Wiederholung – sowie die Möglichkeit ihres Ausbleibens – thematisiert; auch hier sind die Zeit-Spuren LebensSpuren, sind sie Lebens-Zeichen. Denn von der Beständigkeit des Herzschlags und der zugehörigen Atmung, der Akustik des Lebendigen, ist die biologische Existenz abhängig. Die Notwendigkeit zur mechanischen Aufrechterhaltung identischer Abläufe ist hier Metapher für das Leben.

Unbekannt bleibt, wem dieses Herz, wem dieser Luftstrom, wem diese Tonspur gehört. Es ist der Pulsschlag der Zeit, dem wir alle – abhängig von den unbewussten Zwängen des Luftholens und des Blutkreislaufs – unterworfen sind. In ihrem Beharren auf ein und demselben Ablauf entwickelt die audiovisuelle Installation eine Sogwirkung, die, wenn wir uns auf sie einlassen, schließlich auf uns übergreift und unseren eigenen Rhythmus bis hin zu dessen Synchronität mit der fremden Lebensäußerung beeinflusst.

Richard Wagners „Tristan und Isolde“ lieferte den entsetzten Titel-Ausruf, den die tragische Heldin angesichts des ihr drohenden Schicksals ausstößt. Denn das Herz, das Zentralorgan der biologischen Motorik, kann versagen bei äußeren Geschehnissen oder inneren Verfassungen, bei Schock oder Aufregung, bei freudigen Emotionen, aber auch Entsetzen und Schrecken. Und zu den Schrecken, bei denen Herz und Atem gefahrlaufen zu stocken, gehören all die unübersehbaren Spuren des Bösen in der akuten Weltunordnung.

So besteht denn wohl wenig Aussicht darauf, dass Josefh Dellegs nächste Ausstellung „Spuren des Guten“ betitelt werden könnte. Text: Dr. Harald Kimpel


Fotos: Alexander Kästel | rentadesigner.de

Elisa Pfeifer

Fotografie Installation

14. März bis 14. April 2025 im Kunstverein Viernheim | Kunsthaus Viernheim

Elisa Pfeifer hat in Heidelberg ihren Bachelor in Musikwissenschaft mit dem Nebenfach Ethnologie (Kulturwissenschaft) absolviert, inklusive einem Jahr Auslandsstudium in Valencia (Spanien). Schließlich startete sie noch ein Kunststudium an der Freien Akademie in Mannheim. Dort traf sie auf den Künstler und Bühnenbildner Motz Tietze, der sie letztendlich fürs Theater begeistern konnte und sie bei ihren ersten Schritten in dieser Richtung unterstützte und ermutigte.

Mit Kunst, Theater und Musik hat sie damit ihre eigentliche Berufung gefunden. Neben ersten kleineren Ausstellungen, lernte sie Saxophon spielen und erprobte sich in klassischen Gesang. Im Theater arbeitet sie bis heute in erster Linie als Assistentin in Bühnen- und Kostümbild in vielen wechselnden Theaterbühnen des Landes.Mit einer Präsentation von Elisa Pfeifer startet der Kunstverein Viernheim das neue Ausstellungsformat TRÜFFELSUCHE.

Dahinter steht die Idee Künstlerinnen und Künstler einzuladen, die sich gerade auf den Weg gemacht haben die bunte Bühne der Kunstszene zu betreten. Es geht also vornehmlich um junge Talente, die bislang zwar noch keine über die Jahre gewachsene Reputationen vorweisen können, aber aus unserer Sicht vielleicht trotzdem interessante und spannende Positionen entwickelt haben. Der Kunstverein Viernheim möchte damit dem Nachwuchs einerseits eine Chance bieten und den Besucher*innen bestenfalls einen Einblick in eine eventuelle künstlerische Zukunft bieten.



Beim Gang durch die Ausstellung, mag der ein oder die andere sich fragen, woher eigentlich die ganzen Schuhe kommen. Da habe ich mal ganz unverbindlich nachgefragt und habe auch die ein oder andere gute Antwort bekommen: Herr Kramer steht schwarz-gelb und gestresst im Treppenhaus. Jemand im Haus hat wohl einen Kühlschrank bestellt und ist nicht zu Hause.“Wissen Sie vielleicht, wo hier eine Heuchera ist?” Ich muss kurz überlegen. Ich kenne eigentlich alle, die hier wohnen. Spätestens nach dem Malheur vor ein paar Monaten. Mein defekter Reiskocher hatte den Feueralarm ausgelöst, während ich beim Penny meine Treuepunkte einlöste. Danach habe ich mich bei allen entschuldigt – mit leicht angekokelten Keksen, die zeigen sollten, dass es mehr an meinem Equipment als an meiner Fahrlässigkeit lag.“Achso, sie meinen den hässlichen Topf, den Marion nach der Scheidung ihrem Mann hinterlassen hat. Der ist hinterm Haus gleich rechts. Ich helfe Ihnen tragen.“

”Im Garten angekommen, frage ich ihn, ob er auch ein Paket für meine Nachbarin Leopoldine, genannt Poldl, habe.“


“Nein, ausnahmsweise nicht. Bei diesem Wetter und kurz vor den Feiertagen kann das durchaus mal länger dauern.“” Ich muss an unsere Ängste denken, die durch Regen und die anstehenden Feiertage ebenfalls in akuten Stau gebracht wurden. Um die Angst ein bisschen zu irritieren, verstecken wir uns seit letztem Jahr an Ostern gegenseitig Mutproben. Ich musste meinem Friseur sagen, dass ich eigentlich kein Fan von Microponys bin. Poldl musste ihrer Schwiegermutter erklären, dass der ausgestopfte Tukan gar nicht von den Katzenbabys zerrupft wurde. Er wurde von ihr entsorgt, weil er ebenso raumfüllend wie hässlich war. Es war ein Weihnachtgeschenk, das mit den Worten „Ich war schon im Begriff, ihn wegzuschmeißen, aber dachte, in eurem Wohnzimmer würde er eine tolle Figur machen“ überreicht wurde.Herr Kramer ist schon fast wieder auf sein E-Bike gestiegen, als mir zum Glück noch einfällt, dass ich ihm die Schneepelzmarke geben wollte.“Warten Sie, Herr Kramer, ich habe bei meinem Großvater in Bremgarten eine Briefmarke für Sie mitgenommen. Angeblich ist sie wertvoll, weil die Farbe auf dem Vogel verschoben ist.“


”Zu seiner allgemeinen Gestresstheit im Gesicht gesellt sich nun ein kleines Schmunzeln. „Die Marke wurde 1966 in einer Naturschutzreihe herausgegeben. Und schauen Sie hier: Wegen der Druckverschiebung sieht es so aus, als hätte der Eisvogel einen Schneepelz auf dem Rücken.“”Wer als Briefmarke wiedergeboren wird, scheint im letzten Leben aber so einiges richtig gemacht zu haben und darf im neuen Leben dann eben mal so richtig auf den Putz hauen. Wenn ich für jede kleine Verschiebung meines Lebens einen Schneepelz und 500 Franken bekäme, würde ich mich viel häufiger von mir selbst überraschen lassen. Ich würde gezielt testen, was passiert, wenn ich 4 statt 7 Minuten vor Abfahrt der Straßenbahn das Haus verlasse. Für gar nicht erst das Haus verlassen, gäbe es wahrscheinlich einen russischen Zobelmantel. Leider scheine ich in meinem vorherigen Leben oft leere Klopapierrollen, Baugenehmigungen von Schwimmbädern und Altenheimen stillschweigend liegen gelassen zu haben.Deswegen macht sich mein nachträgliches Leben jetzt auch keinen Stress mit der Bearbeitungszeit. Wünsche und Träume werden aufgrund hochrangiger Zukunftsangst und Selbstzweifel auf einen “Späterstapel” gelegt.


Um meine Chancen auf ein Briefmarkenleben wenigstens ein bisschen zu erhöhen, bin ich in einer halben Stunde mit Emir zum Tanzen verabredet. Heute testen wir schwarze Semibrogues. Poldl hat

nämlich heftige Alpträume, weil an Ostern ihre Familie vorbeikommt, die leider sehr

pastellfarben und pünktlich ist. Deswegen musste das tägliche In-den-Schlaf-Trampeln mit man- und Schuhpower erweitert werden. Alles hatte damit angefangen, dass ich für die Hochzeit meiner Cousine mit Tanztutorials auf YouTube die Grundlagen des Paartanzes lernen wollte. Um mich dort nicht vollkommen zu blamieren, übte ich in den Nächten davor fleißig. Erst auf der

Hochzeit wurde mir bewusst, dass eine weitere Person die Sache erheblich erschwert.

Viel wichtiger aber war, dass Poldl, die ein Stockwerk unter mir wohnt, mir davon

berichtete, in den Wochen vor der Hochzeit endlich viel besser geschlafen zu haben.

Sie sagte, meine Tanzschritte hätten wie ein entferntes Gewitter geklungen und ein

Gewitter wäre nun wirklich genau das, was nächtlich erscheinende Mahnungen und

vergessene Anrufe bei der Großtante plötzlich ganz zahm wirken ließ. Seitdem bittet

mich Poldl, sie in stressigen Phasen zwischen 22 und 0 Uhr in den Schlaf zu

gewittern. Damit die Zahlungsaufforderungen und Gewissensbisse sich nicht an mein

Getapse gewöhnen, wird alle sechs bis acht Wochen neues Schuhwerk bestellt.

Insofern habe ich doch vielleicht ein kleines Briefmarkenelement in mein Leben

geholt. Meine unnachgiebige Lernschwäche bezüglich des Tanzens hat zu dutzenden

Sonntagnachmittagen bei Poldl geführt, bei denen wir über selbstgemachten

Apfeltartes und Ängsten Flohmarkt-Brettspiele ausprobierten, für die man eigentlich

Strategien oder eine Anleitung bräuchte.


Ich gehe in die Küche und lege eine halbe Banane zwischen zwei

Marmeladentoastbrote, um Emir einen kleinen Schmetterling vorzubereiten. Emir

arbeitet in einer Steuerberatungskanzlei, was Schmetterlingstoasts und Talentfreie

Tanzabende im Prinzip zu einer Notwendigkeit macht, um Tristesse und Spießigkeit

vorzubeugen. Ich stelle den Schmetterling auf den Wohnzimmertisch und öffne den

darunterliegenden Schuhkarton, um unsere neuen Schuhe zu begutachten. Ein fester

schwarzer Lederschuh. Ich nehme den linken in die Hand und streiche über seine

Oberfläche. Unter meinen Fingern gibt das Leder sacht nach. Er riecht nach

gestriegelter Disziplin, nach Papier in ledernen Aktentaschen, nach Zugabteilen am

frühen Morgen, wenn die Stadt langsam erwacht und die Sohlen auf den Bahnsteigen

hallen. Ursprünglich wurden Brogues von schottischen und irischen Hirten getragen,

die Löcher in ihre Schuhe stanzten, damit das Wasser, das beim Laufen durch

sumpfiges Gelände hinein kam, wieder ablaufen konnte. Deshalb bin ich ein bisschen

enttäuscht, dass sie nicht nach wingepeitschten Highlands, Hirtengeschichten und

Regenbogen riechen. Bin aber zuversichtlich, dass das Aroma unsere verschwitzten

Füße eine verwandelnde Kraft haben wird. Auf der Querkappe, dort, wo das Licht

hängen bleibt, ertaste ich die feinen, rosettenförmigen Lochungen. Eine leise

Melodie, die sich durch das Leder spielt. Je nach Lichteinfall lösen sie das Leder auf,

fangen das Licht ein, brechen es an ihren Rändern und werfen kleine Schatten. Die

geschlossene Schnürung ist ein selbstbewusster Händedruck, den man bei

Bewerbungsgesprächen braucht, wenn man sich selbst in zehn Jahren sehen muss. Die

Lederblätter treffen sich mit einer Präzision, die an die feinen Linien eines sorgfältig

gefalteten Briefes erinnert. Ob in dem Brief wohl eine Mahnung steckt? Als es

klingelt, lege ich den Schuh zurück in den Karton und entdecke einen Klebezettel, den

Poldl offenbar dort angebracht hat: „Laut extrem gut riechenden Verkäufer ein Schuh

von stiller Noblesse“. Das war etwas, das ich in meinem Leben sehr gut gebrauchen

konnte. Emir begrüßt mich mit den Worten: “Na, was machen die

Ostervorbereitungen?”.


Ich hatte ihm von unserer Tradition erzählt und gebeten, mir dabei zu helfen, Poldl dazu zu überreden, nicht nur unsere Schuhe, sondern auch unsere Ängste mal auszulüften: Ich möchte mit ihr einen Tanzkurs machen.


“Ich habe ein Gedicht geschrieben. Es soll ihr sagen, dass wir uns gemeinsam für Neues öffnen

sollen, das heißt, dass wir schon sehr offen sind, also dass die Abenteuerlichkeit schon

in uns angelegt ist und wir den Stier jetzt am Schopfe packen müssen. Hier lies mal”

Rechts an deiner Rippe ist eine Naht offen, was man nur sieht, wenn man mit dem

kleinen Finger darüber streicht, gegen den Strich. Eine disperse Straße an

Leberflecken führt auf kleine Pfefferhügel deines Rückens. Darauf kleine blonde

Fähnchen, die dir sagen, dass du angekommen bist.


“Hast du denn überhaupt eine Ahnung, wie es um die Härchen auf Poldls Rücken

bestellt ist?” “Natürlich nicht, aber wer Flaum am Ohrläppchen hat, hat mindestens

genau so viel am Rücken. Das ist ein Naturgesetz.”“Ich würd‘s ‘n bisschen konkreter

machen, aber ich bin auch eher der Typ, der Rechnungen bezahlt, bevor er sie betanzt,

insofern bin ich vielleicht der falsche Ansprechpartner.

“ Bevor ich antworten kann, hören wir Poldls Morsezeichen oder Mausezeichen - wie sie es nennt-, was aus drei bestimmten Stößen mit dem Besenstiel an die Decke besteht. Das ist unser Startsignal.


Wir beginnen nacheinander den Himmel-und-Hölle-Pfad, den Emir gelegt hatte,

während ich das Gedicht vorgelesen habe, ein- und mehrbeinig zu behüpfen. Die

Schuhe sind ziemlich unbequem und ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute, die

sie im Alltag tragen, es auch sind. Manchmal rempeln wir uns sanft, was zu besonders

unvorgesehenen Geräuschen führt. Gerade beim Einschlafen kann eine beständige,

verlässliche Stille einen daran erinnern, wie unbeständig man selbst ist. Wir können

ihre Vergesslichkeiten und verpassten Pflichten zwar nicht in eine Briefmarke mit

Wertsteigerung und Pelzmantel verwandeln, aber zumindest fühlt sich Poldl und auch

ich mich dann nicht wie die einzige Briefmarke, die durch Fehlen wesentlicher Teile,

wobei einem aber niemand sagt, was die Wesentlichen sind, vermutlich nie auf einem

Brief landet. Ich habe selbst noch nicht ganz herausgefunden, was es heißt, im Leben

auf einem Brief zu landen. Dazu müsste ich mal die Leute befragen, die immer

zusammenpassende Socken und Brotdosen mit Dreiteilung haben. Emir ist müde und

verabschiedet sich.


Damdam dadeldadeldam- diiidudiidudii (Anfang von Gimme more abspielen oder

ansingen)


„Kleinert, hallo?“

„Ich hab‘ dein Gedicht überarbeitet. Hinsichtlich der Konkretheit der Botschaft.“

„Ich hoffe es ist gut genug, dass es wert ist, mich dafür um 06:23 Uhr anzurufen“


Rechts an deinem T-Shirt ist eine Naht offen. Liebe Poldl, ich möchte mit dir zum

Tanzkurs.



Es ist Karsamstag und Poldl ist heute in der Stadt, um Deko zu kaufen, die einer

pastell-pünktlichen Familie suggeriert, dass man sogar vier Fächer in seiner Brotbox

haben könnte, wenn man nur wollte und dass die Bibliotheksmahnungen nichts

anderes als Spendenbelege sind. Also habe ich den ganzen Tag Zeit, mir mit Emir ein

gutes Versteck für meine Mutprobe zu überlegen. Am Schluss entscheiden wir uns für

ihren Briefkasten. „Das ist so offensichtlich, dass selbst ein blindes Huhn vor lauter

Bäumen nicht ahnen kann, wo der Hammer hängt.


“ Das überzeugt mich. Ich habe nach langem Hin-und Herüberlegen meine Poesie und Emirs Konkretheit wieder verworfen und einen Inhalator reingeworfen. Der Inhalator soll sagen, dass unsere Ängste dringend an die frische Luft müssen, damit wir nicht in der Beklemmung festsitzen.

Heute Abend spielen wir Bundesländertanzen. Unvermittelt flach auf den Boden

fallen ist Brandenburg. Dazu tragen wir orangene Hochfrontpumps, die nach ranziger

Sonnencreme riechen. Den krönenden Abschluss bildet Emirs unablässiges Klopfen

auf den Boden, was natürlich den Thesenanschlag und damit Sachsen-Anhalt

bedeutet.


Es ist Ostern. Unsere Rituale müssen früh am Morgen vor Familientraditionen,

Gottesdiensten und zu hohen Erwartungen stattfinden. Und am besten zu einer

Uhrzeit, zu der man auch zu ziemlich aberwitzigen Mutproben ja sagt, weil einem

schlicht die Energie fehlt. Ich gehe runter und klingel an Poldls Tür. Es riecht ein

bisschen nussig-erdig, leicht säuerlich. Das muss Poldls Hefeteig sein, dem langsam

der Schweiß ausbricht, weil er ihrer Familie gefallen muss. Als erstes setzen wir uns

wie immer auf ihren Wohnzimmerteppich und schälen kinder-Überraschungseier. Wer

die überraschendere Überraschung hat, darf als erstes nach seiner Mutprobe suchen.

Heute schlägt Poldls Tapir mein Eichhörnchen. Poldl bewaffnet sich mit dem y-förmig

gegabelten Ast aus unserem Garten, den wir letztes Jahr zur Wünschelrute gekürt

hatten, und wir klappern alle gemeinsamen Räume systematisch ab: Treppenhaus,

Waschküche, Fahrradkeller, Dachboden und Garten. An den Briefkasten denkt sie

nicht. Ihre letzte Idee ist, dass ich vorhin beim Eierschälen heimlich etwas in ihre

Wohnung gelegt habe, deswegen stehen wir schließlich vor ihrem Schreibtisch

„Seit wann kannst du dir eigentlich gute Verstecke ausdenken?“

„Kann ich nicht, Emir hat mir geholfen.“


„Oh, Emir, wieso bekommt der eigentlich keine Mutprobe?“ lächelt

Poldl. Nehme einen Klebezettel und schreibe „Zahlendreher“ drauf. Ergänze nach

kurzem Abwägen noch „im besten Sinne“.„Den werfe ich ihm nächste Woche ein“

„Achsooo, natürlich, du hast die Mutprobe in den Briefkasten gelegt.“

“ Wir gehen runter und Poldl schließt ihren Briefkasten auf: „Hat Herr Kramer Asthma?“

„Nein, aber unsere Ängste, wenn wir sie nicht langsam an die Frischluft bringen. Leben akut forte. Mit Auslauf.“

“ Ich krame den Tanzkursflyer aus meiner Hosentasche. „Heute ist Ostern, wir packen die Angst bei den Eiern.

“ Poldl sieht nicht begeistert aus, aber auf

eine andere Art als ich dachte. „Du hast mir die Idee geklaut.

“ Das verwirrt mich. „Du wolltest auch einen Standardtanzkurs mit mir belegen?“

„Nein, sowas Spießiges hätte

ich natürlich nicht vorgeschlagen, aber dir scheint heute morgen nicht aufgefallen zu

sein, dass keiner deiner Schuhe außer diese zwei Lappen, die du dir selbst gekauft

hast, noch da sind.“

„Das sind Barfußschuhe" ,rechtfertige ich mich, während wir die

Treppe nach oben steigen. Es stimmt tatsächlich. Alle weg. „Was hat das mit einer

Mutprobe zu tun?“

„Das wirst du rausfinden, wenn du sie gefunden hast.“

“ Es ist der Karton neben der Heuchera, den ich vorhin wohl für den Kühlschrank gehalten habe.“

„Deiner Schwester geben und ein Briefmarkenleben starten“ ist drauf geschreddert.

„Was soll meine Schwester mit so vielen Schuhen machen? Die trägt nur schwarze

Schuhe.“

„Ja, genau und sie nimmt alles vom Sperrmüll, was so aussieht, als hätte es vorher ein Leben voller Unwägbarkeiten gehabt.“


„Das heißt?“


„Das heißt, dass deine Schwester mit den Schuhen in ein Zwiegespräch gehen wird, um sie zu fragen, was sie schon immer mal werden wollten. Heute ist Ostern. Die sollen wiedergeboren werden. Von denen wiedererkannt werden, die an ihre Verwandlung glauben. Denkst du, die wollen ihr ganzes Leben deine Füße riechen und alle sechs bis acht Wochen ersetzt werden? Das heißt, dass ich meine Briefe beantworten und du Emir auch ohne Vorwände einladen musst. Das heißt, dass Schuhe aus den Omakatalogen sich in Krokodile und Wölfe verwandeln können. Und wir uns sozusagen auch. Farbverschiebung und Schneepelz. Das ist unsere Chance auf enormes Leben.“



Fotos: Alexander Kästel | www.RENTADESIGNER.de


Aktualisiert: 5. Dez. 2024

Thomas Putze

Performer

01. bis 30. November 2024 im Kunstverein Viernheim | Kunsthaus Viernheim

Halbzeit im Kunsthaus 12. November 2024

Fotos Alexander Kästel | www.RENTADESIGNER.de


Finissage im Kunsthaus 30. November 2024


Zur Finissage am Ende dieser ungewöhnlichen wie denkwürdigen Kunstaktion :VIERNHEIM! mit Thomas Putze kamen trotz der frühen Tageszeit am Samstagvormittag zahlreiche Mitwirkende und interessierte Besucher zum Kunstverein.

Was sie in den Räumen vorfanden war ein Teil der Werke, die bei den einzelnen Performances und Interventionen mit den Menschen in und aus Viernheim in den vergangen vier Wochen entstanden waren. Es war eine kleine Rückschau mit tollen Kreativarbeiten der beteiligten Kindergruppen und einigen Zeichnungen und Bildern des Künstlers samt einer individuellen Krippeninstallation im Schaufenster des Kunstvereins. Im Zentrum stand jedoch gar nicht so sehr das Ergebnis der Aktionen, sondern weit mehr das Erleben dabei.

Das was Thomas Putze den Menschen in Viernheim in diesen vier Wochen hinterlassen hat, sind vor allem Eindrücke, Erfahrungen und Erinnerungen.

 

Kunst entsteht im Machen. Sie ist individuell. Kunst entsteht auch im Betrachten.

 

Doch die Kunst in diesen vier Wochen war vergänglich. Sie bestand weitgehend im Erleben und dabei sein. Und der heitere fröhliche Schlusspunkt wurde am Samstag mit der Finissage gesetzt.

Einen großen Raum nahm dabei die Musik ein. Die spontan entstandenen heimatlichen Jam-Sessions aus den vergangenen vier Wochen wurden nochmal aufgegriffen und bildete die musikalische Untermalung für diesen ausgelassenen Vormittag.

 

Es war eine Mischung aus Betrachten und Dabei sein, ein Hinsehen und Zuhören und Mitfühlen.

Diese vier Wochen waren für so manchen eine Überraschung mit bleibenden Erinnerungen.


Fotos & Text: Katja Jost


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